Leuchtende Beispiele
Neue Lichttechnologien wie LED oder LEP versprechen im Hafenbetrieb eine Einsparung von Energie und eine bessere Lichtqualität.
Auch nachts kann es in unseren Häfen taghell sein, denn: umgeschlagen wird zu jeder Uhrzeit. Neue Lichttechnologien wie LED oder LEP versprechen im Hafenbetrieb eine Einsparung von Energie und eine bessere Lichtqualität.
Die Lampen in Häfen sind oft in luftigen Höhen angebracht und damit Wind, Wetter und einem rauen Klima ausgesetzt. Wir wollten wissen: Was ist das beste Leuchtmittel für die speziellen Herausforderungen in unseren Häfen? Gemeinsam mit unseren Projektpartnern bremenports, JadeWeserPort und BLG sind wir dieser Frage in unterschiedlichen Versuchsreihen mit dem LEP/LED-Projekt auf den Grund gegangen. In den beteiligten Häfen wurden verschiedene Lichtsituationen untersucht, die typische Hafenszenarien darstellen, z.B. an Eisenbahnanlagen, an Schleusen, Container- und Stückgutlagern. Jede Situation wurde nach bestimmten Kriterien hin erfasst. Uns interessierten Erkenntnisse zur Lichtqualität und Lichtausbeute, zur Energieeffizienz und zur Arbeitssicherheit. Gleichzeitig haben wir Daten über die Auswirkungen der Lichtemissionen auf das Leben von Insekten gewonnen.
Innovative Lichttechnologien im Vergleich
Im Seehafen Brake hatten wir die besondere Möglichkeit, drei Beleuchtungsvarianten auf einer Teststrecke direkt nebeneinander zu installieren. Die große Lagerfläche für Stückgut westlich des Niedersachsenkais wird durch drei Hochmasten aus 36 m Höhe beleuchtet. Jeden der Masten statteten wir mit einer anderen Beleuchtungsvariante aus: zum einen mit neuen, konventionellen Natriumdampflampen, zum anderen mit LEDs (»light emitting diode«) und der dritte Mast erhielt LEPs (»light emitting plasma«). So leuchteten die Lichttechnologien in Brake nachts sprichwörtlich um die Wette. Nach Abgleich aller Kriterien zeigten sich die LED-Leuchten im klaren Vorteil gegenüber der Strahlkraft der LEP-Leuchten und der konventionellen Beleuchtung. Die Ergebnisse in Brake wurden mit denen in Bremen und Bremerhaven verglichen, zum Projektabschluss gab es ein einvernehmliches Fazit: Bei Neuanlagen sind LED-Leuchten gegenüber anderen Leuchten zu bevorzugen. Auch für Insekten ist warm-weißes LED-Licht von Vorteil.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts, das aus Mitteln der Metropolregion Nordwest unterstützt wurde, haben uns ein eindeutiges Signal gegeben: Wir werden die Beleuchtung in allen NPorts-Häfen schrittweise auf LED umstellen.
Bedarfsgerecht: das richtige Licht zur richtigen Zeit
Intelligente Steuerung, Automatisierung und energiesparende LED-Technologie sind die Basis der neuen Gleisfeld-Beleuchtungsanlage in Emden und liefern das richtige Licht zur richtigen Zeit. Ob Rangierarbeiten oder Be- und Entladetätigkeiten, früher Abend, späte Nacht, Nieselregen oder klarer Sternenhimmel: Bewegungsmelder sowie Licht- und Gleissensoren erfassen die jeweiligen Situationen. Die Anlage erkennt automatisch, welche Lichteinstellung benötigt wird. Bei Bedarf können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stellwerks oder des Verladeunternehmens das Licht auch individuell regulieren. Die Steuerung kann zudem aus der Ferne per App bedient werden. Die Pluspunkte der intelligenten Beleuchtungsanlage sind vielfältig. Reduzierter CO₂-Fußabdruck des Hafens, weniger Störung der nachtaktiven Arten und weniger Einfluss auf Insekten zählen zu den ökologischen Vorteilen. Wirtschaftlich gesehen haben die LED-Leuchten eine deutlich längere Nutzungsdauer, sind einfacher zu warten und sparen rund 70 % Energie. Und im Bereich der sozialen Effekte überzeugt das neue Beleuchtungssystem auch unsere Beschäftigten und unsere Kunden, die im Gleisfeld besser sehen und sicherer arbeiten können. Selbst die Anwohnerinnen und Anwohner spüren die Veränderung: Wenn keine Umschlagtätigkeiten anstehen, dimmt die automatische Steuerung die Beleuchtungsstärke auf 5 Lux hinunter. Das reicht für Sicherheit und Wachschutz, verringert die Lichtemission und lässt auch im Hafen mal Nacht einkehren.