„Unter Druck entstehen Diamanten“

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#Beschäftigte & Sicherheit|  7 Min.

„Unter Druck entstehen Diamanten“

In Rekordgeschwindigkeit errichten unsere Kolleg*innen das neue LNG-Terminal in Wilhelmshaven.

Der Himmel ist blau. Die Sonne strahlt – genauso wie die Gesichter, in die wir während unserer Interviews schauen.
Wir sprechen mit dem Team, welches sich um den Bau des LNG-Terminals in Wilhelmshaven kümmert. Hierbei geht es nicht vorrangig um den Stand des Projektes (dazu finden Sie in unserem Presseportal mehr), sondern um die klugen Köpfe dahinter.

Das gemischte Team bildet eine starke Crew. Es sind Mitarbeiter*innen von Niedersachen Ports, dem JadeWeserPort und ein Freiberufler dabei. „Junge Küken“ und „alte Hasen“ arbeiten Hand in Hand zusammen und ziehen an einem Strang. Wie genau die (Zusammen-) Arbeit funktioniert, erfahren wir im Interview.

 

Wie sieht der Tagesablauf aus?

Eins steht fest: Einen typischen Tagesablauf gibt es nicht. Es kommt immer etwas dazwischen. Die Tage sind schnelllebig und abwechslungsreich. Die Crew beginnt meist früh morgens. Alle haben einen Büroarbeitsplatz, jedoch müssen einige mehr und andere weniger auch „raus fahren“, um die Baustelle oder Zuliefererfirmen zu besuchen.

 

Was ist der Unterschied zwischen diesem und anderen Bauprojekten? Wo liegen Besonderheiten?

Das LNG-Projekt ist politisch relevant und deutlich schnelllebiger als andere Bauvorhaben. Die Vertragsform ist eine andere als üblich. Genehmigungen und Verfahrenswege sind abgekürzt. „Der Weg ist einfach freier“, so ein Teammitglied. Zudem arbeiten alle Gewerke gleichzeitig, was viel mehr Koordinationsarbeit als üblicherweise erfordert. Das macht es aber möglich, dass von der Genehmigung über die Planung bis zur Ausführung nur neun Monate vergangen sind. „Das ist der Wahnsinn und absolut einzigartig!“, wird uns mit großen, leuchtenden Augen berichtet.

 

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den externen Dienstleistern und Baufirmen?

Die koordinierte Abstimmung mit Externen ist das A und O. Der Kontakt findet entweder persönlich vor Ort, in digitalen Meetings oder telefonisch statt. Die zwei Hauptbaufirmen, Depenbrock Ingenieurwasserbau und Kurt Fredrich Spezialtiefbau haben Büros im gleichen Gebäude. Zu den Firmen, die Fertigteile produzieren, wird gerne auch mal hingefahren. Regelmäßig finden Kontrollen der Baufortschritte statt.
Auch zu weiteren Dritten, wie Behörden oder Gutachtern, wird stetig Kontakt gehalten. Es gibt immer mal Reibungspunkte, doch dafür haben die Kolleg*innen ein Händchen für Zwischenmenschliches und finden dann gemeinsam Lösungen.

 

Welche Herausforderungen gibt es in den Tätigkeiten/ im Team?

Das erforderliche Tempo bedeutet für das Team ein hohes Arbeitsvolumen und viel Zeitdruck. Nach kurzen Absprachen müssen schnell Entscheidungen getroffen werden, um den Prozess nicht zu verlangsamen und den Terminplan einzuhalten. Das führt dazu, dass jede*r Einzelne*r mehr Verantwortung übernehmen muss.
Hinzu kommt, dass der Bau stark wetterabhängig ist.
Die oberste Priorität, dies gilt natürlich für jede Baustelle, hat die Gewährleistung der Arbeitssicherheit. Unfälle müssen vermieden werden, denn der Schutz von Leib und Leben ist unerlässlich.

 

Wie schafft man es unter dem Zeitdruck und bei der Menge an Aufgaben nicht den Überblick zu verlieren?

Hier hat jede*r ihre/seine eigene Strategie. Aber eines haben alle gemeinsam bei dieser Frage: Sie müssen schmunzeln!
Oberste Priorität ist alle zu informieren und auf den gleichen Stand zu bringen. Dafür muss ein reger Informationsaustausch sichergestellt sein. Dies geschieht unter anderem durch eine Sammeladresse und viele, viele E-Mails. Einige arbeiten mit handschriftlichen Listen und Notizen auf dem Block, streichen durch oder haken ab. Andere arbeiten lieber mit Outlook Aufgaben, Terminen im Kalender und Kategorien für alle Nachrichten.

Täglich gibt es kleinere Gesprächsrunden, wie morgens beim ersten Kaffee oder beim gemeinsamen Frühstück. Einmal in der Woche findet eine große Koordinierungsrunde statt. Die Aufgaben müssen stets gut aufgeteilt werden. Auch die Rückmeldungen, was noch offen oder schon erledigt, sind für alle wichtig. Kurze Fragen werden entweder telefonisch oder von Tür zu Tür geklärt, da die Büros nah beieinander sind.

Entscheidend für jede*n Einzelne*n ist es, eine Struktur zu haben und zu filtern, was für sie/ ihn wichtig und relevant ist. „Ein bisschen Mut zur Lücke muss sein, anders geht es bei der Anzahl an Mails und Informationen nicht“, so ein Projektmitglied. Es werden also Prioritäten gesetzt und weniger Wichtiges aufgeschoben. Dann wird eins nach dem anderen abgearbeitet. Durch die Schnelllebigkeit sind einige To Dos manchmal dann auch schon hinfällig geworden. Durch den regelmäßigen Austausch und die gegenseitige Unterstützung wird man auch an Themen erinnert. „Wichtig ist auch, den Kolleg*innen zu vertrauen, dass sie ihre Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen erledigen“, merkt ein Crewmitglied an.

 

Woher stammt die große Motivation/ Antriebskraft hier jeden Tag trotz des Zeitdrucks und der Belastungen das Beste zu geben?

Eine klare Antwort: Von dem Team! „Wir sind eine tolle Gemeinschaft. Man kennt sich gut und es macht Spaß zusammen zu arbeiten. Wenn jemand mal einen schlechten Tag hat, muntern wir ihn auf. Hilfsbereitschaft wird bei uns großgeschrieben. Wir sind alle freundlich und herzlich zueinander. Da wird sich auch mal umarmt.“, so wird uns in den Interviews berichtet.

Dieser Teamspirit zeigt sich auch in der Zusammenarbeit. Alle kennen sich gut, einige arbeiten schon jahrelang zusammen. Manchmal treffen sie sich auch privat. Und was bei all der vielen Arbeit nicht fehlen darf: Es wird sich auch die Zeit genommen über private Themen zu schnacken. Jedes Teammitglied hat uns berichtet, dass eine tolle Zusammenarbeit herrscht und das gemeinsame Arbeiten Freude bereitet. „Es ist manchmal hart, aber immer herzlich! Keiner kneift und keiner nimmt einem etwas übel“, war eine prägnante Aussage.

Eine weitere Antriebskraft ist das Projekt an sich. „ Es ist ein einzigartiges, interessantes Projekt mit hoher gesellschaftlicher Wichtigkeit. Man kann auch so viel Neues lernen. Die eigene Neugier motiviert. Man weiß woran, wofür und mit wem man arbeitet. Das gibt Antrieb. Wir identifizieren uns alle mit dem Bauvorhaben und werden für unseren Einsatz dadurch belohnt, dass etwas Neues entsteht“, berichtet uns das Team.
Gutes Feedback und genügend Koffein in Form von Kaffee oder Cola, tun ihr Übriges.

 

Welche persönlichen Highlights waren im bisherigen Projekt?

„Das gesamte Projekt ist ein Highlight. Wir haben so viele neue Eindrücke gesammelt. Die gigantisch große Fertigteil-Plattform wurde über See geliefert. Das war ein beeindruckender Anblick als diese ankam. Aber auch das ganze Drumherum zu sehen, wie alle Gewerke ineinander greifen, ist toll. An sonnigen Tagen am Wasser zu arbeiten ist ebenfalls ein ganz besonderes Gefühl – fast wie Urlaub.“, schwärmt das Team.
Ein Highlight ist es auch, wenn Termine oder Kosten eingehalten werden können und der Plan „wie am Schnürchen“ läuft. Manchmal, so wird uns ehrlich berichtet, ist das Projekt aber auch ein Wechselbad der Gefühle, weil sich Highlights und kleine Herausforderungen abwechseln. Doch mittlerweile ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und in einem Punkt sind sich alle einig: So ein Projekt kommt nicht so schnell wieder!

 

Worauf seid ihr stolz?

Das ist eine schwierige Frage, da alle eher bescheiden sind. Hier muss erst kurz überlegt werden, bevor die Antworten nach und nach kommen.
Viele sind stolz auf das Team. „Jeder gibt sein Bestes. Vor der Arbeit und Leistung muss man wirklich den Hut ziehen. Das Projekt läuft gut. Wir haben den vorzeitigen Maßnahmenbeginn erreicht und den Beschluss dann in den Händen zu halten, hat uns mit Stolz erfüllt. Ein Teil des Teams und die Möglichkeit, bei diesem Projekt dabei zu sein, macht stolz. Das seinen Kindern oder Enkeln, oder auch jetzt Bekannten und Verwandten erzählen zu können, ist ein gutes Gefühl. Stolz sind wir aber nicht nur auf uns, sondern auch auf die Arbeitenden von anderen Firmen, die auf der Baustelle so viel reißen.“, hören wir wertschätzend.

 

Unser Fazit

Eine starke Mannschaft, die gemeinsam, gut gelaunt Großes leistet!
Wir bedanken uns, für die Zeit und den Blick „hinter die Kulissen“ und wünschen weiterhin gutes Gelingen bei den letzten Zügen, denn die Einweihung des LNG-Terminals ist nicht mehr fern.

 25         von: Hellen Siems

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