App sofort mit NPorts Check-in

Hafenpost

#Nachhaltigkeit hafen+|  3 Min.

App sofort mit NPorts Check-in

Wie machen wir Binnenschifffahrt digitaler? Mit großem persönlichem Engagement und einem smarten Tool

Ilka Frerichs steht mit uns am Stader Südhafen und zeigt Richtung Hamburg. Sie weiß, dass eines der Binnenschiffe demnächst hier anlegen wird. Per App hat der Schiffsführer seine Ankunft bereits vor Tagen gemeldet. Die Ladung kann schnellstens gelöscht werden.

Check-in heißt die App von NPorts, die seit zwei Jahren dafür sorgt, dass Binnenschiffer ihre Ankunft papierlos melden. Eigentlich eine sehr gute Idee, doch die Binnenschiffer nutzten zunächst nur zögerlich die Vorteile der digitalen Datenübertragung. Dieses Zögern motivierte uns, herauszufinden, was wir besser machen können. Passenderweise arbeitete im Februar 2019 Ilka Frerichs, Studentin der Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft, in der zentralen Abteilung Port Office. „Innovationsprojekte interessieren mich sehr, und ich sehe einen großen Nutzen in der Digitalisierung“, sagt Ilka Frerichs. „Deshalb war es für mich ein Glück, mit meiner Bachelorarbeit zu diesem Thema zur besseren Akzeptanz beizutragen.“

Die App, ist zur Abfertigung von Binnenschiffen in Emden entwickelt worden. Als dort die Nesserlander Schleuse in den automatischen Betrieb genommen wird und sich die Binnenschiffer nicht mehr beim Schleusenwärter melden können, haben wir die Check-in-App programmieren lassen. Mit der App können sich die Binnenschiffer rechtzeitig für die Schiffseinfahrt melden. “Mit ein paar Klicks sind die voraussichtliche Ankunfts- und Aufenthaltszeit benannt, zudem der vorangehende und der nachfolgende Hafen sowie Meldungen zu Ladung und Liegeplatz. Ebenso werden sicherheitsrelevante Daten erfasst und die Fakten zur Abrechnung für Hafen- und Kajegeld erhoben. Auch wichtige Ladepapiere und Dokumente können einfach hochgeladen oder abfotografiert werden“, erklärt Ilka Frerichs.

Bevor die App auch in den unseren weiteren Häfen mit Binnenschiffsverkehr, also in Cuxhaven, Brake und Stade, eingeführt wird, löst Ilka Frerichs mit ihrer Bachelorarbeit die Frage, wie sich noch mehr Binnenschifferinnen und Binnenschiffer von der Nutzung der App überzeugen lassen. Sie startet eine umfassende Evaluationsphase. Ihr Fazit: „Unsere Binnenschifferinnen und Binnenschiffer sind keine Digital Natives. Alte Abläufe sind häufig auch lieb gewonnene Gewohnheiten. Und wenn dann in digitalen Anwendungen kleine Probleme auftauchen, werden daraus schnell echte Hürden. Es ist tatsächlich der persönliche Kontakt, der diese Hürden am besten aus der Welt schafft.”

In Stade hat das besonders gut geklappt: Rund 95 % der Binnenschiffanmeldungen laufen heute über Check-In. Von den weit über 2.000 Binnenschiffsanläufen in allen NPorts-Häfen wickeln wir inzwischen 30 % digital ab. Für 2021 planen wir eine verpflichtende Teilnahme am digitalen Verfahren. „Check-in zeigt, wie Digitalprojekte zur Nachhaltigkeit beitragen und zahlreiche Effekte mit sich bringen“, so Ilka Frerichs. „Zum einen sparen wir tausende Papierseiten ein und zum anderen erleichtern wir die Arbeit für unsere Mitarbeitenden. Zudem werden die Qualität der Kundenbeziehungen und die Sicherheit ihrer und unserer Daten erhöht.“

Ilka Frerichs ist inzwischen im Masterstudium „Maritimes Management“ angekommen und arbeitet zeitgleich bei NPorts im Bereich Strategische Unternehmensentwicklung. „Mein Tätigkeitsbereich bei NPorts ist unglaublich abwechslungsreich, weil wir so viele verschiedene Häfen haben. Hier bekomme ich ein eindrucksvolles Bild, was alles zur Hafenwirtschaft zählt. Ich lerne unglaublich viel, schaue jeden Tag aufs Wasser und es geht immer um Schifffahrt. Die Weite des Meeres ist für mich der Inbegriff der Freiheit.“

 


 

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