Meistens ist es wie Honigkuchen.

Hafenpost

Jörg Bunjes
#Jobs im Hafen|  5 Min.

Meistens ist es wie Honigkuchen.

Was nicht passt, wird passend gemacht: Nach diesem Motto arbeitet Jörg Bunjes als Hausmeister im Hafenhaus Brake. Eigentlich war er aber „hoch oben“ in der Welt zu Hause.

 

Wer Jörg Bunjes kennt, weiß, dass sein Glas nie halb leer, sondern immer halb voll ist. Und wenn er von seinem Job als Hausmeister bei NPorts erzählt, merkt man, dass er diesen sehr gerne macht. Jedem Problem stellt er sich, immer mit guter Laune und einem Lächeln auf den Lippen. „Mürrisch sein ist nicht mein Ding, das macht nur Falten und führt zu nichts“, sagt er uns im Interview. Aber wie ist er eigentlich zu diesem Job gekommen?

 

Hoch hinaus, in der ganzen Welt.

Jörg war schon immer auf Krane fixiert. „Als Kind hatte ich viel Kranspielzeug und habe Krane gebaut, die einen Meter hoch waren. Für mich war also bereits sehr früh klar, dass ich mal Kranführer werde.“ Für seinen Vater allerdings nicht. Nach der Schule sollte der Sohn erstmal einen „ordentlichen Handwerksberuf“ erlernen. Und da Jörg schon immer Spaß an Strom, Spannung und dem Ohmschen Gesetz hatte, wurde er Elektroinstallateur. Danach ging es für ihn acht Jahre zur Bundeswehr, darunter auch knapp ein Jahr in Kanada. „Kanada hat mir sehr gut gefallen. Mein großer Traum ist es, mit meiner Frau meinen Ruhestand dort zu verbringen.“ Nach der Bundeswehr absolvierte er dann eine Zusatzausbildung zum Kranführer und konnte bei seinem damaligen Arbeitgeber seine Reiselust voll ausleben. „Die Welt war mein zu Hause. Ich war fast überall: Frankreich, Dänemark, Holland.“

 

Es kommt alles anders, als geplant.


Vor knapp zehn Jahren zog es den gebürtigen Ammerländer wieder zurück nach Hause zu seiner Familie und heuerte bei NPorts in Brake an. Damals arbeitete er – natürlich – als Kranführer an der Braker Kaikante. Doch dann kam alles anders. Ein schwerer Arbeitsunfall machte ihm einen Strich durch die Rechnung und er musste seinen Herzensjob aufgeben. Heutzutage kann er nicht mehr in der Nähe von Kranen sein. „Früher habe ich gerne meine Ex-Kollegen auf den Baustellen besucht, aber seit dem Unfall geht das nicht mehr. Der Unfall hat mich mitgenommen. Daher bin ich sehr froh, dass ich bei NPorts einen anderen Job gefunden habe. 2014 bin ich in das Braker Magazin gewechselt und seit 2018 hier Hausmeister für das Hafenhaus in der Brommystraße.“

 

Kein Tag ist wie der andere.


Heutzutage schätzt er an seinem Job sehr, dass kein Tag dem anderen gleicht. Natürlich gibt es für ihn Routine-Aufgaben, wie DGVU*-Prüfungen, Firmenfahrzeuge kontrollieren, Hygiene-Artikel auffüllen, Botengänge, Einkauf, Müll entsorgen, Akten vernichten und und und. Er sorgt dafür, dass im Braker Hafenhaus alles rund läuft und kümmert sich auch um verstopfte Abflüssen, Fenster, Türen, Beleuchtung – eben alles, was so kaputt gehen kann.


Jörg ist außerdem Brandschutzhelfer und Beauftragter für das Gefahrstoff- und Brandschutzlager. Doch damit nicht genug. Wenn in Brake Veranstaltungen stattfinden, nutzt man meist das „Infocenter“, welches sich direkt im Braker Hafen befindet. Auch hier unterstützt Jörg bei der Veranstaltungsvorbereitung. Natürlich übernimmt er auch viele Aufgaben, die derzeit mit der Pandemie zusammenhängen: Desinfektionsmittel auffüllen, Türklinken desinfizieren, Masken bereitlegen usw.


„Auch für den Außenauftritt von NPorts bin ich mit verantwortlich und schaue, dass beispielsweise kein Müll herumliegt oder ob es nach Unwettern Schäden am Hafenhaus oder Bäumen gibt.“ In der Weihnachtszeit gibt’s dann noch eine ganz besondere Aufgabe: Der Weihnachtsbaum muss aufgestellt werden. Und nicht nur einer: „Im Hafenhaus gibt’s natürlich einen richtigen Baum. Ich lege sogar Geschenke drunter. Da ist aber nichts drin, “ erzählt er schmunzelnd. Vor dem Gebäude stellt er einen weiteren Baum auf, der dann im Dunkeln seine volle Pracht entfaltet.

 

Hand aufs Herz: Vermisst du die Arbeit auf dem Kran?

„Natürlich habe ich immer gedacht, ich würde bis an mein Lebensende weltweit auf einem der größten Mobilkrane arbeiten. Aber das geht leider nicht mehr. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich diesen abwechslungsreichen Job habe. NPorts hätte auch sagen können ‚Tschüss, wir haben nichts mehr für dich.‘ Aber das war nicht der Fall. Man hat sich um mich gekümmert, mich aufgefangen und dafür bin ich sehr dankbar. Daher trauere ich den alten Aufgaben nicht hinterher, sondern widme mich einfach meinen neuen.“ Doch nicht nur seine Aufgaben machen ihm Spaß. Auch in seinem Team (Personal&Administration) fühlt er sich sehr wohl. „Es ist natürlich nicht immer alles Honigkuchen. Manchmal knirscht es, aber das gibt’s ja überall. Wir kommen sehr gut miteinander aus und finden immer Lösungen“, freut sich Jörg, überlegt kurz und sagt lachend „Also meistens ist es wie Honigkuchen hier. Ich bin wirklich froh hier arbeiten zu dürfen.“
Aufgrund der Pandemie hat das Gespräch digital stattgefunden und nicht wie geplant vor Ort in Brake. Das hat dem Austausch aber keinen Abbruch getan. Vielen Dank, lieber Jörg, für deine Offenheit sowie den Einblick in deinen persönliche Geschichte und deinen Arbeitsalltag. Wir sind sehr froh, dich bei uns zu haben. Auf ganz bald!

 

*DGVU-Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

Kommentare

Sandra Scherf
"Lieber Herr Bunjes, wir sind sehr froh Sie im Team zu haben :) "

Sabine Nitschke
"Danke Herr Bunjes für Ihre tolle positive Lebenseinstellung, die Sie jeden Tag mit zur Arbeit bringen! "

Elfi Bargmann
"Super Geschichte. Kann die positive Einstellung von Jörg nur bestätigen. Einer jener Menschen, ohne die alles nicht so reibungslos ablaufen würde. Immer Hilfsbereit und gut drauf. Daumen Hoch!!!"