Hafenpost
Nicht nur Paragraphenreiterei
Den Weg ebnen und anderen Kolleg*innen den Rücken frei halten, das ist es, was Andreas Demuth macht.
Doch wer ist überhaupt Andreas?
Der 65jährige ist im Landkreis Oldenburg Zuhause. Er liebt seinen Garten, das Fahrradfahren und schraubt gerne an seinem Oldtimer Motorrad von 1959 herum. Man merkt: Andreas ist gerne draußen und handwerklich-technisch begabt.
Nach dem Schulabschluss und einem zweijährigen Wehrdienst begann er seine Ausbildung als Zimmermann. Anschließend studierte er Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Wasser- und Hafenbau an der Hochschule Bremen. Seinen Berufseinstieg als Bauingenieur in 1987 fand er im Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven. Hier war er im Bereich Gewässerkunde beschäftigt und hat gewässerkundliche Messungen in der Jade durchgeführt. Zwei Jahre später wechselte er zum Hafenamt Wilhelmshaven und war hier als Projektingenieur tätig. 1993 zog es ihn auch beruflich nach Oldenburg, wo er in der Bezirksregierung im Dezernat für Häfen und Schifffahrt anfing. Hier war er zunächst für die technischen Angelegenheiten im Hafenamt Norden und somit für die Inselversorgungshäfen zuständig, zwei Jahre später wechselte seine Zuständigkeit zu den Häfen Cuxhaven und Stade. Zu dieser Zeit war er sowohl draußen in den Häfen als auch drinnen im Oldenburger Büro zu finden. 2005 wurde die Häfen- und Schifffahrtsverwaltung privatisiert und Andreas ist somit von Anfang an bei NPorts dabei – mittlerweile bereits 19 Jahre.
Und was macht Andreas bei NPorts?
Aktuell ist er Abteilungsleiter unserer Zentralen Vergabestelle und sitzt am Standort Oldenburg. Doch wie ist er zu dieser Position gekommen und was genau macht er eigentlich?
Zunächst noch kurz einen Blick in die Vergangenheit: Die ersten etwa zwei Jahre nach der Privatisierung war Andreas ein Allrounder – zweitweise war er im Bereich Personal eingesetzt und auch eine IT-Einführung hat er begleitet. Danach war er wieder kontinuierlich in seinem Herzensgebiet tätig: der technischen Abteilung. Auch wenn die Stellenbezeichnung über die Jahre einige Male wechselte, der Kern blieb gleich – planen, bauen, kontrollieren. Andreas‘ Faible lag dabei schon immer in den erforderlichen vergaberechtlichen Themen, bevor es überhaupt zum Bauen kommt. Im Jahr 2020 hat NPorts sich dazu entschlossen, eine Zentrale Vergabestelle einzurichten. Die Stellenausschreibung war wie für Andreas gemacht. Viele Kenntnisse waren bereits vorhanden und auch die Begeisterung für dieses Thema und so war es kein Wunder, dass er die Position auch bekommen hat.
Schauen wir nun auf die Gegenwart: Seit vier Jahren führt Andreas die Zentrale Vergabestelle, berät und unterstützt mit seinem Team die Kolleg*innen in all‘ unseren Standorten bei ihren Bauvorhaben oder anderen Ausschreibungen. Damit er das leisten kann, muss er selbst immer auf dem aktuellsten Stand sein. „Ich bilde mich selbst stetig fort, habe einschlägige Newsletter abonniert, nutze passende Fachforen und ein bisschen Learning by doing gehört auch dazu“, lacht Andreas in unserem Interview. Bei Spezialfällen bekommt er aber auch fachjuristischen Rat, verrät er uns.
Woher kommt seine Leidenschaft für dieses, für viele wohl etwas spezielle, Thema? „Kein Projekt ist wie das andere. Jedes ist ein Unikat“, erzählt Andreas mit strahlenden Augen. Ihn begeistert die Vielseitigkeit, die verschiedenen Gewerke, die alle gemeinsam ein Ziel verfolgen. Für Andreas ist kein Tag wie der andere. Es gibt keine wirkliche Routine. Natürlich arbeitet er an seinem Büroarbeitsplatz E-Mails ab und führt Telefonate, doch mit welchen Inhalten er konfrontiert und mit was für Fragen er „gelöchert“ wird, bleibt immer eine kleine Überraschung. Die Ausschreibungen bringt er dann natürlich souverän und sicher auf den Weg.
Darin sind er und sein Team gut geübt, denn das sind alleine im Jahr 2023 rund 70 Stück gewesen. Eine stolze Zahl für ein vierköpfiges Team. Andreas wird unterstützt durch zwei fachliche Kollegen mit Bauexpertise und eine kaufmännische Kollegin, die die administrativen Aufgaben übernimmt. „Jede/r hat eigene Aufgaben. Wir sind eingespielt und das läuft einfach Hand in Hand, auch wenn wir nicht alle im Oldenburger Büro sitzen. Viel Führungsarbeit habe ich gar nicht. Natürlich koordiniere ich, setze Prioritäten und führe Gespräche mit meinen Mitarbeitenden, jedoch packe ich primär in der täglichen Arbeit mit an“, berichtet Andreas stolz über sein Team. Die vierköpfige Crew betreut nicht nur die NPorts-Kolleg*innen bei ihren Vergabeverfahren, sondern auch die Kolleg*innen des JadeWeserPorts. „Wir sind, denke ich, eine gefragte Abteilung“, sagt Andreas und lächelt freudig.
Die Zentrale Vergabestelle ist immer dann federführend zuständig, wenn Projekte mit einer Auftragssumme von über 50.000 € geplant sind. Dies sind überwiegend Bauprojekte, aber manchmal kommen die Anfragen auch aus völlig anderem Bereich, beispielsweise eine umfassende Führungskräfteentwicklungsmaßnahme. Egal bei welchem Thema – die Fachbereiche arbeiten natürlich zu. Ab dem Zeitpunkt der Beauftragung eines Bieters geben Andreas und sein Team die Zuständigkeit wieder an Fachkolleg*innen zurück. Ihr Job ist dann erledigt und diese scheinen sie erfolgreich zu meistern, denn „wir hatten noch keine gerichtliche Auseinandersetzung mit Bietern, kleine Unstimmigkeiten konnten immer untereinander behoben werden“, so Andreas. Ein tolles Zeugnis für dieses kleine, aber starke Team.
Jede Erfolgsgeschichte hat irgendwann ein Ende
In diesem Fall ist es Andreas Geschichte, die bald bei NPorts enden wird. Er hat sich seinen Ruhestand nach so vielen Jahren voller Engagement wohlverdient.
Doch natürlich soll Andreas‘ Ausscheiden nicht das Ende der Zentralen Vergabestelle bedeuten. Die Suche nach seiner Nachfolge (w/m/d) läuft bereits, damit eine mehrmonatige Übergabezeit gewährleistet ist.
Andreas beschreibt seine gesuchte Nachfolge so: „Für die Stelle Abteilungsleitung Zentrale Vergabestelle brauchen wir eine Person mit Fachkenntnissen im Vergaberecht und einer Affinität zu Gesetzestexten. Eine gute Organisation und die Fähigkeit sich an Regularien und Fristen zu halten sind existentiell. Ebenfalls sind eine hohe Problemlösungskompetenz, Entscheidungsfreude und Durchsetzungsfähigkeit gefordert. Eine geduldige Persönlichkeit, die verständlich erklären kann, zum eigenen, gegebenen Wort steht und vertrauensvoll mit allen Kolleg*innen zusammenarbeiten mag, ist hier richtig.“
Lieber Andreas, genauso erleben wir dich und dadurch bist du ein geschätzter Kollege, den man jederzeit gerne um Rat fragen mag.
Herzlichen Dank für den Einblick in deinen Werdegang und Fachbereich, bei dem wir deine Leidenschaft im Interview spüren konnten.
Kommentare
Elfi Bargmann
"Ein toller Bericht und ein sehr wertvoller Kollege an der richtigen Stelle. Immer am Ball bleiben. "
Maike Schmidt
"Interessanter Werdegang und toller Bericht! Danke dafür. An dieser Stelle wünsche ich alles Gute für den bevorstehenden Ruhestand. "