Hafenpost

Drei Menschen, eine Aufgabe

Sophie, Lasse und Mira setzen sich für die Themen der jungen Menschen bei NPorts ein.

#Jobs im Hafen|  7 Min.

Ein gutes Jahr sind sie unsere neuen Mitglieder der JAV* (Jugend- und Auszubildendenvertretung): Sophie, Lasse und Mira. Stellen wir sie euch zu allererst einmal vor: 

Sophie Ammersken (links im Bild) ist im Hafen Emden groß geworden. Die 21-jährige hat ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement Sommer 2025 abgeschlossen und arbeitet seitdem im Bereich Personal und Administration in Emden. Ihre Freizeit gestaltet sie meist sportlich, geht ins Fitnessstudio oder ist mit unserem Emder Drachenbootteam auf dem Wasser unterwegs. Außerdem liebt sie es, unter Menschen zu sein und kellnert daher oft. 

Lasse Siemens (Mitte im Bild) hat seine Ausbildung zum Industriemechaniker im Januar 2025 abgeschlossen und arbeitet nun im Stahlbau in Emden. Wenn der 20-jährige nicht in der Werkstatt steht, ist er selten untätig: Lasse fährt leidenschaftlich gerne Mofa oder schraubt selbst an seinem Auto. Außerdem engagiert er sich in der Freiwilligen Feuerwehr Suurhusen.

Mira Onnen (rechts im Bild) ist in der Elektrotechnik zu Hause. Nachdem die 22-jährige ein Jahrespraktikum im Büro absolviert hatte, war für sie klar: Das ist nichts für mich. Daher steckt sie nun bereits im 4. Ausbildungsjahr zur Elektronikerin für Betriebstechnik in Emden. Eigentlich nicht verwunderlich: Schon immer war sie technisch interessiert und arbeitet in ihrer Freizeit, wie Lasse, gerne an Autos. Ansonsten ist sie sportlich unterwegs, joggt, schwimmt oder kämpft sich beim Vull Watt Manns Loop (= Crosslauf-Veranstaltung) durch Dreck und Matsch.

Teambuilding

Da alle drei in Emden arbeiten, könnte man nun denken, unsere JAV vertritt nur die dortigen Interessen. „Nein, das ist überhaupt nicht so“, erklärt Sophie. „Wir sind für alle jungen Menschen bei NPorts da. Das wir nun alle drei in Emden arbeiten, ist eher Zufall.“ „Ein klarer Vorteil liegt auf der Hand“, erzählt Mira. „Wenn wir schnell etwas abstimmen wollen, sind unsere Wege natürlich kurz. Wir telefonieren und wenn es etwas Größeres gibt, können wir uns schnell zusammensetzen.“ 

Das war aber nicht von Anfang an so. Als Team mussten sie sich erstmal finden. Sophie arbeitet im Büro, hat also immer Zugriff auf ihre Mails. Bei Mira und Lasse, die oft im Hafen unterwegs sind, ist das anders. Lasse erinnert sich schmunzelnd: „Sophie war am Anfang schon manchmal genervt, wenn wir ihre Mails erst spät gelesen und beantwortet haben.“ „Oder überhaupt nicht antworteten“, lacht Sophie. „Aber das hat sich mittlerweile gegeben. Wir haben einen Weg gefunden, wie wir uns gut austauschen und auf dem Laufenden halten“, fügt Mira hinzu. Sie treffen sich beispielsweise ein Mal im Monat zu einem festen Termin. Alles andere wird spontan geregelt. 

Im Übrigen hat Sophie den Vorsitz der JAV. Allerdings fühlt sich nicht als „Chefin“, wie sie betont: „Ich sehe mich ehrlich gesagt nicht als Vorsitzende. Wir bringen unsere Themen gleichwertig auf den Tisch und entscheiden im Team. Bei drei Personen gibt’s zum Glück immer eine Mehrheit.“

Ein offenes Ohr für Azubis

Der Austausch mit anderen Standorten, also Brake, Cuxhaven, Emden, Oldenburg und Wilhelmshaven, ist herausfordernd, aber machbar. Nachdem sie gewählt wurden, haben sie erstmal eine Tour durch alle Standorte organisiert. „Es war uns sehr wichtig, dass uns alle kennen und Gesichter zu unseren Namen haben,“ erklärt Lasse. So kamen sie in den Austausch zu Themen, die die jungen Menschen vor Ort beschäftigten. 

„Das war auch genau meine Motivation, mich für diese Aufgabe zu melden. Ich möchte für unsere Azubis da sein, ihre Themen ernst nehmen und sie unterstützen, wenn sie Hilfe benötigen“, erzählt Sophie. „Ich weiß, dass viele in meinem Alter, eher ein wenig zurückhaltend sind. Eine Ausbildung ist ja der erste Schritt in die Arbeitswelt, direkt nach der Schule. Genau bei ihnen möchte ich genauer hinhören und sie ermutigen, ihre Meinung zu sagen. Wenn sie sich das im ersten Schritt selbst nicht zutrauen, unterstützen wir sehr gerne.“ 

Das bestätigt Mira. Auch sie war zu Beginn ihrer Ausbildung eher zurückhalten und ist durch die Arbeit in der JAV regelrecht aufgeblüht: „Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht so richtig, auf was ich mich eingelassen hatte“, lacht Mira rückblickend. „Ich arbeitete in der Werkstatt und auf einmal sollte ich an Betriebsratssitzungen teilnehmen, nach Oldenburg zur Geschäftsführung fahren und und und. Ich war schon ein wenig überfordert und wusste nicht, ob ich das wirklich kann. Daher war ich sehr froh, dass Sophie und Lasse mich motiviert und bestärkt haben. Schon nach kurzer Zeit wurde mir klar, was ich in dieser Position bewegen kann und fand es richtig toll, dass mir die Chance gegeben wurde, ein Teil des Teams zu sein.“ 

Ein offenes Ohr für Ausbilder:innen

Mittlerweile versuchen sie ein Mal im Quartal in die anderen Standorte zu fahren. Dort lernen sie nicht nur verschiedene Arbeitsorte und Arbeitsweisen kennen, sondern auch die Ausbilder:innen. Mit ihnen haben sie sich inzwischen gut vernetzt. „Es ist uns wichtig, nicht nur die Auszubildenden zu hören, sondern auch einen engen Austausch mit den Ausbilderinnen und Ausbildern zu haben. Falls es einmal Probleme geben sollte, schlagen wir uns nicht auf eine Seite. Wir hören zu und versuchen beide Standpunkte zu verstehen. Wir möchten zwischen den Generationen vermitteln und Lösungen oder Kompromisse finden, die für alle passen“, erzählt Lasse.

Lernen und umsetzen

Eins der Hauptthemen ist natürlich, die Ausbildungsinhalte und die Möglichkeiten vor Ort für die nach ihnen kommenden jungen Leute zu optimieren. Daher halten sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden und tauschen sich auch mit den Kolleg:innen des Betriebsrates aus. Das reichte ihnen aber nicht, weshalb sie sich Anfang 2025 auf nach Hamburg machten um dort an einem Lehrgang für Jugend- und Ausbildungsvertretungen teilzunehmen. Hier vertieften sie nicht nur ihr Wissen zu Rechtsgrundlagen, sondern lernten auch andere JAV’ler:innen kennen und konnten sich mit ihnen über deren Themen austauschen. „Nach dem Lehrgang waren wir noch motivierter, da wir nun noch besser wussten, welche Rechten und Pflichten wir als JAV haben. Außerdem war der Austausch mit den anderen richtig gut. Zu hören, mit welchen Problemen sie sich auseinandersetzen und wie sie Themen angehen, hat uns viel gebracht und uns in unserer Arbeit bestärkt“, erzählt Lasse. 

Sie haben schon viel erlebt und vorangetrieben, in diesem einen Jahr. Und in eine Sache haben sie ganz besonders viel Mühe gesteckt: den Azubi-Tag. Ein Mal im Jahr möchten sie sich mit allen Auszubildenden bei NPorts treffen. „In die Vorbereitung des Tages floss richtig viel Zeit“, blickt Mira zurück. „Aber wir wollten unseren Auszubildenden ja auch einiges bieten.“ Und das haben sie. Nach einer kurzen Begrüßung starteten sie entspannt mit einem gemeinsamen Frühstück in den Tag. Es gab Kennenlernspiele und lockere Gesprächsrunden zwischen unseren Auszubildenden aus den verschiedenen Standorten. Das Highlight war eine gemeinsame Bootstour durch den Emder Hafen. „Es war ein rundum gelungener Tag, der viel Austausch und Kennenlernen bot. Genau das wollten wir erreichen und daher freuen wir uns schon auf das nächste Mal“, lautet Sophies Fazit.

TeamfotoTeam auf Boot

Starke Rolle

Gerade weil der Einstieg ins Berufsleben viel Unsicherheit mitbringt, braucht es Menschen, die zuhören, übersetzen und Türen öffnen. Genau das leisten Sophie, Lasse und Mira mit ihrer Arbeit. Ihr erstes Jahr zeigt, wie wichtig eine starke JAV ist. Die drei haben noch einiges vor. Wir wünschen euch viel Erfolg dabei und dass ihr euch als Team weiterhin unterstützt und bestärkt wie bisher.

 

*Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) vertritt die Interessen von Auszubildenden und jungen Beschäftigten bei NPorts. Alle zwei Jahre werden drei Personen neu gewählt. Zuletzt im Herbst 2024. Wählen dürfen alle Auszubildenden unter 25 Jahren sowie Beschäftigte unter 18 Jahren. Gewählt werden dürfen alle Auszubildenden und Beschäftige unter 25 Jahren, es sei denn, sie sind bereits Mitglied im Betriebsrat.

 9         von: Katja Mädler

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