Kunden & Region

Starke Region

Unsere Häfen stärken die Wirtschaftskraft an der Küste und tragen dazu bei, dass Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben und neue entstehen. Wichtiges Qualitätsmerkmal unserer Arbeit ist die Zufriedenheit unserer Kunden, für die Nachhaltigkeit eine immer größere Bedeutung hat. Wettbewerbsfähig zu sein, ist für uns nur die eine Seite der Medaille. Wir geben unser Bestes, um einen Beitrag zur Stärkung unserer Region zu leisten.

Häfen stehen an der Schnittstelle zwischen land- und seegestützten Verkehren und bilden damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Industrie und Handel. Mit unseren Häfen leisten wir daher einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Daseinsvorsorge und unserer Volkswirtschaft. Unsere Kernaufgabe liegt darin, sicherzustellen, dass unsere Kunden unsere Hafenanlagen und Flächen optimal rund um die Uhr nutzen können. Gemeinsam mit unseren Kunden tragen wir zur Weiterentwicklung der Küstenregion bei. Im Zusammenspiel mit den Dienstleistungen der Hafenwirtschaft machen wir mit unserer Hafeninfrastruktur und unserer Fachkompetenz unsere Häfen zu hochwertigen Logistikstandorten. Wir stellen uns auf unterschiedliche Bedürfnisse ein und folgen gemeinsam mit ihnen neuen Trends, für die wirtschaftlich attraktive Lösungen gesucht werden. Durch unsere Aktivitäten schaffen wir klare Mehrwerte für unsere Geschäftspartner und damit für die Region.

Wirtschaftliche Leistung

Wir sind eine 100%ige Tochter des Landes Niedersachsen und haben die Aufgabe, die Hafeninfrastruktur mit öffentlichen Mitteln zu betreiben und auszubauen. Im Gegensatz zu privaten Unternehmen ist unsere wirtschaftliche Leistung anders einzuordnen. Denn wir erfüllen auch öffentliche Aufgaben und erhalten dafür auch Zuschüsse des Landes Niedersachsen. Unsere Maßnahmen dürfen daher nicht rein betriebswirtschaftlich betrachtet werden, sie wirken weitreichender. Sie stärken durch ihre direkten und indirekten Effekte die volkswirtschaftliche Entwicklung und tragen zu einer wirtschaftlich starken Region bei. Beispielsweise wirken sich Konjunktur, politische Entwicklungen und Wetterverhältnisse direkt auf unser Ergebnis aus. Gleichzeitig fließen unsere Einnahmen aus Hafennutzungsentgelten und Pachten in Form von Gehältern und Löhnen, Steuergeldern sowie Investitionen in Infrastruktur an die Wirtschaft und oftmals direkt in die Regionen zurück.

NPorts schafft ökonomische Mehrwerte für die niedersächsischen Küstenregionen

  2021 2020 2019 2018
Anzahl Schiffsanläufe (mit Umschlag) 32.651 37.715 43.274 42.143
Gesamter Umschlag (Mio. t) 24,69 24,68 29,62 28,34
Passagierbewegungen (Mio.) 6,56 6,12 9,87 9,67
Erwirtschafteter Wert
Umsatzerlöse (Mio. €) 62,86 61,05 64,40 62,41
Bilanzsumme (Mio. €) 754 782 791 793
Beibehaltener wirtschaftlicher Wert (Mio. €)* 63,71 62,15 65,89 64,25
Verteilter Wert
Betriebskosten (Mio. €)** 48,50 52,67 45,12 44,66
Personalkosten inkl. Sozialabgaben (Mio. €) 38,93 38,33 37,25 36,28
Zahlungen an Kapitalgeber (Mio. €)*** 0 0 0 0

 

* Bestehend aus Umsatzerlösen und aktivierten Eigenleistungen (Gesamtleistung), es wurde nichts ausgeschüttet.
** Bestehend aus Materialaufwand und sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
*** Zahlungen an Kapitalgeber sind nicht erfolgt, da wir keine Gewinne machen. Stattdessen erhalten wir Zuschüsse vom Gesellschafter, ausländische Gesellschafter hingegen sind nicht beteiligt.

 

Kunden und Kundenbeziehungen

In der Regel sucht sich die Ware den Weg mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Im globalen Wettbewerb und in Anbetracht der steigenden Regulierung (z. B. niedrigere Emissionsgrenzwerte für Schiffe in der Nordsee) sowie der großen gesellschaftlichen Herausforderungen ist Kundenzufriedenheit entscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Weitere Faktoren, die hier eine Rolle spielen, sind die Nähe zu den Absatzmärkten sowie die Kosten und Möglichkeiten des Hinterland- bzw. Vorlandtransports. Auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zusehends an Bedeutung.

Wir haben unterschiedliche Kunden. Dazu zählen u. a. deutsche und internationale Reedereien, Umschlags-, Logistik- und Industrieunternehmen sowie Dienstleistungsbetriebe auf den Hafengeländen. Unsere Kunden sind einerseits lokale oder regional angesiedelte Unternehmen. Andererseits sind es regionale Niederlassungen/ Werke von globalen Unternehmen (z. B. Volkswagen in Emden oder Siemens in Cuxhaven).

Geschäftsfelder unserer Hafenkunden

 

Qualität und Kundenzufriedenheit

Die Zufriedenheit unserer Kunden spielt für uns eine zentrale Rolle. Um sie zu verbessern, haben wir ein unternehmensweites Qualitätsmanagementsystem (QMS) aufgebaut. Damit streben wir die ständige Verbesserung der internen Abläufe und Leistungen für unsere Kunden an. Die Konformität unseres QMS mit der DIN EN ISO 9001:2015 wird seit 2019 kontinuierlich extern zertifiziert. Die erfolgreich absolvierten externen Überwachungsaudits 2020 sowie 2021 unterstreichen die Konformität des Qualitätsmanagements mit dem international führenden Standard.

So haben wir 65 wesentliche Unternehmensprozesse identifiziert, digital abgebildet und für alle Beschäftigten zugänglich gemacht. Zudem werden die Prozesse niederlassungsübergreifend und fortlaufend in Bezug auf Risiken und Chancen betrachtet und angepasst. Die wesentlichen Risiken aus 2021 beruhen auf globalen Marktentwicklungen aufgrund der Corona-Pandemie und massiven Steigerungen der Rohstoff- und Materialpreise.

Um die Bedürfnisse unserer Anspruchsgruppen zu berücksichtigen, haben wir ihre Anforderungen identifiziert und zusammengetragen. Im Rahmen interner Qualitätsaudits werden seither Verbesserungspotenziale in unseren Prozessen aufgedeckt und in die Maßnahmenplanung eingebracht. Beispiele dafür sind die Optimierung einzelner Abläufe, Dokumente, IT-Systeme oder Verantwortlichkeiten. Dabei unterstützen uns an jedem Standort ausgebildete interne Auditoren und Auditorinnen.

Die im Jahr 2018 durchgeführte erste Kundenumfrage haben wir aufgrund der Corona-Sondereffekte 2020/2021 nicht wiederholen können. 2018 zeigten sich zwei Drittel der Kunden mit unserer Leistung zufrieden bis sehr zufrieden. Die Themen „Nachhaltigkeit“ (15 %) und „Innovationen“ (14 %) wurden schon damals von unseren Kunden als wichtige Themen genannt. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Wert im Berichtszeitraum weiter gestiegen ist. Wir haben dies zum Anlass genommen, um diese Themen in verschiedenen Projekten gemeinsam mit den Kunden noch stärker anzugehen.

So versuchen wir im Projekt dashPort gemeinsam mit dem Hafenumschlagsunternehmen J. Müller technisches Know-how zu nutzen, um die Energieeffizienz aufseiten des Umschlagsunternehmens und der Hafeninfrastruktur zu erhöhen, um die Kosten auf beiden Seiten zu senken. Im Projekt „WASh2Emden“ haben wir die Potenziale überschüssiger Strommenge der Windkraftanlagen für die Hafenwirtschaft untersucht.

Die kundenseitige Leistungsbewertung in Kombination mit der internen Bewertung von Abläufen und Verbesserungen hilft uns, unternehmensweit Ziele und Maßnahmen für unsere stetige Qualitätsverbesserung zu entwickeln. Somit zahlt die Kundenzufriedenheit darauf ein, unser Unternehmen zusammen mit unseren Partnern auf ganzer Linie voranzubringen.

Regionale Verantwortung

Regionalwirtschaftliche Effekte

Schon seit jeher spielt die deutsche Hafenwirtschaft eine zentrale Rolle in internationalen Lieferketten und hat damit einen signifikanten Effekt auf den Arbeitsmarkt und die volkswirtschaftliche Wertschöpfung. Das ist seit der Anfang 2022 ausgebrochenen Energiekrise deutlicher denn je. Jenseits der rein ökonomischen und ökologischen Aspekte von Häfen als Drehscheiben der Energiewende haben Häfen wie die von NPorts auch eine deutliche regionalwirtschaftliche und damit soziopolitische Verantwortung. Der volks- und sozialwirtschaftliche Beitrag wird oft in direkte (Beschäftigungseffekte, Steuern und Wertschöpfung) sowie indirekte Effekte (Vorleistungen und Konsumausgaben) unterteilt.

Direkte und indirekte regionalwirtschaftliche Effekte der Seehafenwirtschaft

 

Beschäftigungseffekte

In einer relativ strukturschwachen Gegend wie unserer Küstenregion spielen Beschäftigungseffekte der Hafenwirtschaft eine entscheidende Rolle. Denn sie sorgen für das Wohlergehen der Menschen vor Ort und – mittels der Wertschöpfungskette – im gesamten Bundesgebiet (s. Abbildung oben). Laut einer Studie von 2017 wurde die Zahl der direkt hafenabhängig Beschäftigten auf 36.100 eingeschätzt (1 und 2). Weitere 140.000 sind der hafenabhängigen Transportkette (3) und 1,35 Mio. der hafenabhängigen Industrie (4) zuzuordnen. Zählen wir auch noch die sog. indirekten und induzierten Effekte (5) hinzu, sprechen wir von ca. 5,6 Mio. Beschäftigten bundesweit, die in den deutschen Häfen bzw. in der hafenabhängigen Industrie arbeiten.

Arten hafenabhängiger Beschäftigung

 

Quelle: ISL

Ein von uns beauftragtes Gutachten zur Fortschreibung der Beschäftigungswirkungen der neun niedersächsischen Seehafenstandorte errechnete 47.374 hafenabhängig Beschäftigte im Jahr 2020 in diesen Gebieten. 2012 waren es noch 43.212. Der Zuwachs von rund 10 % resultiert insbesondere aus dem Umschlag arbeitsintensiverer und höherwertiger Güter in den Häfen, wie Container, Automobile oder Windenergieanlagen.

In einer auf ganz Niedersachsen ausgedehnten Betrachtung kommen weitere Arbeitsplätze in der Logistikkette und in der Exportindustrie hinzu, die von den niedersächsischen Seehäfen abhängen, z. B. Beschäftigte von exportabhängigen Unternehmen. Nach dieser Betrachtung steigt die Zahl für das gesamte Land Niedersachsen auf 71.428 hafenabhängig Beschäftigte für 2020. Diese erzielten eine Bruttowertschöpfung von 4.736 Mio. € und erbrachten für das Land 594 Mio. € Steuereinnahmen. Für das Jahr 2021 wird mit einer 10%igen Steigerung der Bruttowertschöpfung und Steuereinnahmen gerechnet. Zur Ermittlung der hafenabhängigen Steuereinnahmen wurden Lohn-, veranlagte Einkommens-, Körperschafts-, Umsatz- und Gewerbesteuer herangezogen.

Die Zunahme der hafenabhängigen Beschäftigung bestätigt die Wichtigkeit der Investitionen des Landes in die Hafeninfrastruktur und Verkehrsanbindung dieser Häfen. Zudem zeigt sie sowohl die Rolle der niedersächsischen Häfen für die Energieversorgung Deutschlands als auch die gesellschaftliche Bedeutung für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Küstenregion sowie in ganz Niedersachsen.

In der folgenden Abbildung sind die hafenabhängig Beschäftigten der sechs Regionen unserer NPorts-Häfen dargestellt. In der Region Wilhelmshaven ist die hafenabhängige Beschäftigung im Vergleich zu 2015 um ein Fünftel gestiegen. Auch Cuxhaven (19,6 %) und Brake (9,3 %) haben relativ hohe Wachstumsraten. In der Hafenregion Emden tragen vor allem die Branchen Automobil, Im- und Export von Rohstoffen, Zulieferer im Schiffs- und Hafenbau sowie die Offshore-Windenergie zum deutlichen Rückgang bei. Trotz des Rückgangs von knapp 8 % gehört Emden, gemessen an den hafenabhängig Beschäftigten, weiterhin zu unserem größten Hafenstandort, gefolgt von Wilhelmshaven und Stade.

Insgesamt zeigt sich von 2015 bis 2020 ein moderates Wachstum von Arbeitsplätzen für alle Hafenregionen von 4,5 %. Das Wachstum bei NPorts von 4 % hält sich im ähnlichen Rahmen. Damit sorgten wir 2020 für ca. zwei Drittel der hafenabhängig Beschäftigten Niedersachsens.

Hafenabhängig Beschäftigte in den Hafenregionen

Hafebregionen NPorts Hafenabhängig Beschäftigte (Anzahl) Zuwachs 2015– 2020 in % Anteil der Region (2020) im Verhältnis zu gesamt Niedersachsen in %
  2015 2020    
Brake 2.318 2.534 9,3 5,3
Cuxhaven 2.715 3.248 19,6 6,9
Emden 9.907 9.125 –7,9 19,3
Oldenburg 2.254 2.324 3,1 4,9
Stade 5.053 4.813 –4,7 10,2
Wilhelmshaven 6.274 7.629 21,6 16,1
Gesamtentwicklung NPorts-Häfen 28.521 29.673 4,0 62,6
Gesamtentwicklung in neun niedersächsischen Hafenregionen 45.344 47.374 4,5 100
Anteil NPorts-Häfen am Gesamtwert der neun niedersächsischen Hafenregionen 62,9 % 62,6 % -0,3%  

In Anlehnung an: Holocher, K. H.; Wengelowski, P. (2022): Gutachten zur Fortschreibung der Beschäftigungswirkungen der niedersächsischen Seehäfen. Im Auftrag der Niedersachen Ports GmbH & Co KG. Bremen, S. 32.

Infrastrukturinvestitionen

Die indirekten positiven Auswirkungen unserer Arbeit beziehen sich auch auf Infrastrukturprojekte, die dann anderen Akteuren und der Kommune bzw. Region insgesamt zugutekommen. Um eine gut ausgebaute Hafeninfrastruktur zu gewährleisten, investieren wir in verschiedene Projekte und Maßnahmen.

Die Sanierung der Südpier und der Ausbau zu einem zweiten Großschiffsliegeplatz (GSLP) in Brake erhöhen die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Hafens und haben eine positive Auswirkung auf die Region. So können mehr größere Schiffe mit Getreide und Futtermitteln abgefertigt werden. Durch die Komplettierung der Port Security in Brake wiederum werden Hafenerweiterungsflächen für Hafenaktivitäten nutzbar gemacht. Somit steigern wir auch hier die Wertschöpfung.

Zwecks Bestandserhaltung sanieren wir die Niedersachsenbrücke und die Umschlaganlage Voslapper Groden (UVG) in Wilhelmshaven. Auch die Sanierung der großen Seeschleuse in Emden zur Bestandserhaltung ist geplant. Die Umsetzung mit einer Bauzeit von sieben Jahren soll 2023 starten. Zudem möchten wir die Aufrechterhaltung der Inselversorgung Norderney gewährleisten. Hierzu erneuern wir die Südmole im Fährhafen Norderney. Der Helgoland- und Wangeroogkai in Wilhelmshaven wurden neu gebaut. Aus diesen Projekten ergeben sich die folgenden Infrastrukturinvestitionen.

Geplante und umgesetzte Investitionen (in Mio. €)

  Geplante Gesamtinvestition Bis 2021 umgesetzte Investition
Großschiffsliegeplatz Südpier (GSLP) 16,5 12,5
Komplettierung der Port Security 2,5 0,83
Sanierung der Niedersachsenbrücke 10,0 10,2
Sanierung der Umschlaganlage Voslapper Groden (UVG) 10,7 6,2
Neubau des Helgoland- und Wangeroogkais 12,0 11,0
Erneuerung der Südmole 8,0 0,5
Sanierung der großen Seeschleuse 70,0-100,0 3,5
Gesamtinvestitionen 159,7* 44,7

 

* unter Berücksichtigung Maximalinvestition der Sanierung der großen Seeschleuse.

Die Effekte solcher Maßnahmen liegen auf der Hand: Wirtschaftlich stellen wir die vom Markt geforderte optimale Infrastruktur, die uns und unseren Geschäftspartnern Wettbewerbsvorteile bietet. Liegeplätze mit größerer Wassertiefe ermöglichen die Abfertigung größerer Schiffe. Das senkt die Transportkosten pro Tonne Ladung. Der ökologische Mehrwert: weniger Energie und CO2 pro transportierte Einheit. Zudem haben wir die hafenrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um auch LNG-Schiffe – die in der Regel umweltfreundlicher sind – am Liegeplatz zu bebunkern. Damit zahlen wir auf unsere eigenen und von der Politik gesetzten Klimaschutzziele ein.

Antikorruption und Compliance

In Einklang mit Richtlinien und Gesetzen zu handeln ist für uns Verpflichtung und Selbstverständlichkeit zugleich. Denn als öffentliche Infrastrukturgesellschaft des Landes Niedersachsen genießen wir eine hohe Aufmerksamkeit. Dabei möchten wir unserem Selbstverständnis entsprechend als nachhaltig agierendes und integres Unternehmen wahrgenommen werden und dauerhaft eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern sicherstellen. Es ist für uns daher entscheidend, in Prävention zu investieren. Denn unser Compliance- Management sorgt für Rechtskonformität und die Einhaltung wichtiger Standards und Verhaltensnormen.

An der Umsetzung des Compliance-Managements sind sowohl NPorts als auch externe Akteure wie Kunden und Behörden beteiligt. Das Compliance-Management ist bei uns fester Bestandteil des Prozess- und Qualitätsmanagementsystems. Speziell im Umweltbereich haben wir ein umfassendes digitales Kataster der relevanten Gesetzgebungen (PERS-Verweis). Die weiteren Monitoringmaßnahmen reichen von Fachzeitschriften-Abonnements und Gesetzesübersichten über Newsletter der IHKs und Gesetzesblätter aus entsprechenden Ministerien sowie den regelmäßigen Besuch von Fachtagungen und Schulungen bis zur externen Rechtsberatung.

Unsere Beschäftigten können sich von diversen Ansprechpersonen über die Umsetzung unserer Richtlinien und Praktiken beraten lassen. Zu nennen sind hier beispielsweise Geschäftsführung, nächsthöhere Vorgesetzte, Fachabteilung, Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung, Ansprechpersonen für Korruptionsbekämpfung sowie Gleichstellungs- und Qualitätsmanagementbeauftragte. Auch über die Beschwerdestelle nach dem AGG und dem Hinweisgebersystem können Auskünfte eingeholt werden.

Mit einem Bündel an Maßnahmen stellen wir die Aktualität der entsprechenden gesetzlichen Grundlagen sicher.

Fachvorträge zur Korruptionsprävention

Seit 2014 bieten wir jährlich Fachvorträge zur Korruptionsprävention durch unsere externe Vertrauensperson mit diversen Themenschwerpunkten an. Dazu gehörten u. a. Themen wie Schädlichkeit, Folgen und Auswirkungen von Korruption, Compliance und Rechtsfolgen, Strukturen und Erscheinungsformen, Richtlinien zur Korruptionsprävention sowie Hinweisgebersystem.

Ziel dieser Veranstaltungen ist es, den Teilnehmenden einen Überblick über die Wirkungsmechanismen sowie die Folgen von Korruptionsvorfällen anhand von prominenten Fallbeispielen zu vermitteln. Darüber hinaus werden wertvolle Impulse für eine selbstkritische Reflexion und damit eine verstärkte Ausrichtung der Präventionsmaßnahmen gegeben. Die internen Präsenzschulungen werden mit rund 30 Teilnehmenden pro Jahr gut angenommen und durchweg positiv bewertet.

E-Learning Compliance

Zudem wurde im Jahr 2021 ein ebenfalls jährlich wiederkehrendes E-Learning Compliance eingerichtet. Es nimmt die Inhalte der vorgenannten Fachvorträge auf und über Fallbeispiele ist eine Lernkontrolle eingerichtet. Für die rund 300 Beschäftigten in gesteigert korruptionsgefährdeten Bereichen (vgl. nachfolgend „Korruptionsgefährdungsatlas“) ist eine obligatorische Teilnahme vorgesehen. Ferner besteht das Angebot einer freiwilligen Teilnahme. Im Jahr 2021 haben ca. 50 % (ca. 300) unserer Beschäftigten das E-Learning absolviert.

Korruptionsgefährdungsatlas

2018 haben wir unseren Korruptionsgefährdungsatlas erstellt. Im Atlas sind die Ergebnisse der Korruptionsgefährdungsanalysen aller Abteilungen, Unternehmensbereiche und Standorte von NPorts abgebildet. Über ein Organigramm ist der Grad der Korruptionsgefährdung sämtlicher Organisationseinheiten auf einen Blick erfassbar. Damit wollen wir insbesondere die Beschäftigten in Bereichen mit erhöhter Korruptionsgefährdung sensibilisieren und einen Fokus auf die sichere Gestaltung sowie die Einhaltung der Prozessabläufe richten. Wir haben fünf potenzielle Merkmale der gesteigerten Korruptionsgefährdung:

  • Möglichkeit der Vorteilsgewährung ≥ 10.000 €/a
  • Regelmäßiges Einholen von Angeboten
  • Möglichkeit der Manipulation von Sachstandsfeststellungen, Prüfergebnissen, Zugang zu vertraulichen Informationen
  • Zuständigkeitskonzentration: z. B. Entscheidung und Vollzug
  • Häufige Außenkontakte zu Personen, die von den Entscheidungen der Beschäftigten Vor- oder Nachteile zu erwarten haben

Hinweisgebersystem

Seit Juli 2019 haben wir zudem ein Hinweisgebersystem eingeführt. Das System gibt allen die Möglichkeit, unserer externen Vertrauensperson über das Internet anonym Hinweise auf Korruption oder auf ein Fehlverhalten zu geben. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, allgemeine Fragen mit der Vertrauensperson zu klären.

Die Hinweisnachricht wird über ein in datenschutzrechtlicher Hinsicht (EuroPriSe-Siegel) zertifiziertes IT-System (ISO 27001) an unsere unabhängige externe Vertrauensperson weitergeleitet. Diese Person prüft die Hinweise und berät uns zum weiteren Vorgehen. Auf Wunsch der Hinweisgebenden bleibt die Vertrauensperson in Kontakt. Das System ist niedrigschwellig und kann von Beschäftigten sowie ohne Einschränkungen von externen Personen genutzt werden. Der Zugang zum System ist über unsere Compliance-Seite im Internet abrufbar.

Mit diesem großen Schritt wollen wir die Risiken einer möglichen Straftat minimieren und die Aufklärung solcher Fälle erleichtern. Wir können damit auch tatsächliche Fehler und Schlupflöcher im System aufdecken und die Versuchung reduzieren, solche Taten überhaupt zu begehen. Vor allem wollen wir mit diesem System Hinweisgebende schützen. Sie sollen sich auch in Zukunft trauen, Dinge kritisch zu hinterfragen, ohne ihre Stellung und Reputation im Unternehmen zu gefährden oder gar zu verlieren.

Die gemeldeten Hinweise sehen wir als Chance: Sie zeigen uns Schlüsselstellen im Unternehmen auf, die zunächst bei uns intern aufgeklärt werden. Wir können dadurch diese Probleme intern besprechen und beheben, ohne dass diese in Form von Druck von außen, z. B. durch die Medien, an uns herangetragen werden und gegebenenfalls unsere Reputation ohne einen triftigen Grund infrage stellen.

Unser Hinweisgebersystem bietet sowohl durch die gegebenen IT-Sicherheitsstandards als auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der zur Vertraulichkeit verpflichteten externen Vertrauensperson einen sehr hohen Schutzstandard und entspricht damit den Schutzvorgaben der EU-Hinweisgeberrichtlinie vom 23.10.2019, Richtlinie (EU) 2019/1937 zur Bereitstellung sicherer interner Meldekanäle, vorbildlich.

Sensibilisierung

Um unsere Mitarbeitenden darüber zu informieren, wird das System im Intranet, in den Fachvorträgen der externen Vertrauensperson und im E-Learning vorgestellt. Unsere Geschäftspartner weisen wir per E-Mail-Signatur auf das Hinweisgebersystem und unsere Compliance- Seiten hin. Seit der Einführung des Systems haben wir keine Hinweise zu Korruptionsvorfällen bekommen oder Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten, Kartell- und Monopolbildung und anderweitigem Fehlverhalten registriert. Das ist für uns ein gutes Zeichen, worauf wir stolz sind.

Jenseits dieser konkreten Information betreiben wir eine allgemeine Sensibilisierung rund um das Thema „Korruption und Bestechung“. In den Aufsichtsratssitzungen wird fortlaufend allen Mitgliedern über wesentliche Entwicklungen berichtet. Zudem werden die Beschäftigten jährlich schriftlich über die internen Richtlinien informiert.

Präventionsmaßnahmen gegen Korruption 2021 2020
Information und Sensibilisierung der Beschäftigten Alle Alle
Als korruptionsgefährdet eingestufte Geschäftsbereiche 55 von 100 47 von 95