Hafenpost

Von Hamburg nach Brake

Unsere Duale Studentin Fiona Schiek erzählt über ihren Weg ins Bauingenieurwesen

Von Hamburg nach Brake
#Bauingenieurwesen|  6 Min.

Hamburg ist ihre Heimat, hier hat sie ihre gesamte Kindheit verbracht. Und natürlich ist sie daher auch ein Hafenkind: Fiona Schiek, 21 Jahre alt und aktuell unsere duale Studentin für Bauingenieurwesen in Brake. Wie kam sie auf diesen Berufswunsch?

Ein Hafenkind mit Forschergeist

Ihre Eltern haben ihr schon früh die Naturwissenschaften schmackhaft gemacht. „Immer, wenn wir unterwegs waren, haben sie mir kleine Aufgaben gestellt und mich so spielerisch an komplexe Themen herangeführt. So wurden Ausflüge eher kleine Entdeckungsreisen. Dabei lernte ich, in welchen Gebieten welche Pflanzen leben, wie sich Tiere an ihre Umgebung und Gefahren angepasst haben oder auch wie alte Lastenlifte funktionieren. Das fand ich sehr spannend.“

Auch die Physik hatte es ihr schon früh angetan. Ihr Vater brachte ihr bereits in der 7. Klasse die Polynomdivision bei. Da müssen die meisten von uns dann doch erstmal googeln, um herauszufinden, was das überhaupt ist. Für Fiona kein Problem, die „schwere Kost“ hielt sie nicht davon ab sich schon in jungen Jahren für Naturwissenschaften zu interessieren. Wenn der Vater Physik studiert hat, fällt der Apfel in diesem Fall nicht weit vom Stamm. Mit Mathematik jedoch, hatte sie einen etwas holprigen Start: „Erst in der weiterführenden Schule ergab plötzlich alles einen Sinn,“ erzählt sie lachend. 

Vom Traum der Forschung zur Sicherheit des Bauwesens

Schon früh stand für sie daher fest: Sie möchte beruflich in Richtung Forschung gehen. Allerdings fehlte ihr hier die Sicherheit: „Die meisten Jobs in der Forschung sind zeitlich begrenzt und mir ist es wichtig, einen festen Job zu haben, der mir Spaß macht. Daher habe ich mich in der Oberstufe dann doch noch einmal umorientiert und nach sichereren Alternativen gesucht.“

Fiona ist sehr eigenständig und zielstrebig, das merken wir in unserem Gespräch direkt. Sie absolvierte ein Praktikum im Garten- und Landschaftsbau, wo sie einiges über Wege- und Terrassenbau lernte. Bei ihren Recherchen hat sie später das Thema Statik für sich entdeckt. Daher fiel die Entscheidung für den Studiengang auf Bauingenieurwesen. Nur wo studieren? „Eigentlich wollte ich zur RWTH Aachen Universität. Aber für ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen benötigt man ein mindestens dreimonatiges Praktikum im Baugewerbe, was ich nicht vorweisen konnte. Dann habe ich mich weiter informiert und bin auf die Hochschule 21 in Buxtehude gestoßen. Der hohe Praxisanteil hat mich sehr überzeugt, weshalb ich nun hier studiere.“

Studium in Buxtehude, Praxis in Brake

Da ihre Wurzeln in Hamburg liegen, wäre nun die logische Konsequenz gewesen, auch einen Praxispartner in Hamburg zu finden. Und auch das hat sie sich reichlich überlegt: „Ja, der Hafen Brake ist etwas kleiner als Hamburg,“ erzählt sie mit Augenzwinkern. „Aber dadurch bekomme ich viel mit, kann unterschiedlichste Dinge lernen und bin nicht auf eine ‚Disziplin‘ festgelegt. Ich habe hier eine große Aufgabenbreite und das hat mich am Ende überzeugt. Klar ist es nicht um die Ecke, doch das ist für mich vollkommen in Ordnung.“

Ihr Studium ist in Blöcke unterteilt: drei Monate Studium in Buxtehude, drei Monate Arbeit in Brake. Wie macht sie das mit der Unterkunft? Wie es der Zufall so will, fügte sich auch hier eins zum anderen. Die Tochter einer Braker Kollegin suchte eine WG-Mitbewohnerin. Das hat Fiona gerne angenommen und lebt nun alle drei Monate direkt in Brake. Nur zehn Minuten braucht sie bis zur Arbeit.

Die erste Zeit bei NPorts war für sie spannend. „Während des Onboardings durfte ich durch alle Abteilungen gehen und die Kolleginnen und Kollegen kennenlernen. Das war sehr hilfreich. So habe ich verstanden, was jede und jeder macht, wie sich alles zusammenfügt, wo die Schnittstellen zu meinem Job liegen und wie die Abstimmungen laufen.“ Danach war sie viel bei einer Gleis-Baustelle mit dem damaligen Bauleiter eingespannt und bekam direkt vor Ort mit, was wie läuft.

Aktuell unterstützt sie bei Ausschreibungen und erstellt beispielsweise Vergabeunterlagen. „Auch das gehört zum Job dazu und macht mir fast genau so viel Spaß, wie eine Baubesprechung auf der Baustelle,“ erzählt sie. „Ich freue mich immer, wenn Aufgaben abgeschlossen sind, auch wenn sie noch so klein sind.“ Und das glaubt man ihr sofort. Im Gespräch leuchten ihre Augen, wenn sie über ihre Aufgaben und Arbeit erzählt.

Fiona Schiek bei der Arbeit am Computer am Schreibtisch

„Was auch richtig toll ist, ist das Team hier vor Ort. Ich bin die erste Studentin, die das duale Studium in Brake absolviert und ich bin überall mit jeder noch so kleinen Frage willkommen. Nicht nur in meinem eigenen Technik-Team, wo sich wirklich jeder und jede super um mich kümmert. Auch alle anderen Kolleginnen und Kollegen hier in Brake unterstützen mich, wo sie nur können. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben. Es ist fast schon wie eine kleine Familie hier. Und was ich besonders toll finde: Ich habe sogar mein eigenes Büro.“

Das Studium in Buxtehude gestaltet sich ganz anders: viel lernen, ausarbeiten, Vorlesungen und und und. Aktuell ist sie im dritten Semester. Insgesamt muss sie sieben Semester absolvieren. Circa 70 Studierende sind in ihrem Jahrgang. Bei Vorlesungen sind sie in zwei Gruppen eingeteilt. „Auch zum Studium kann ich mich nur positiv äußern“, erzählt sie. „Die Professor*innen wissen, wie anstrengend das duale Studium ist und nehmen sich viel Zeit für unsere Fragen. Sie sind fast immer erreichbar und unterstützen wo sie nur können. Was mich besonders freut, ist der hohe Praxisbezug während der Vorlesungen. Es gibt beispielsweise viele Laborversuche, durch die wir das Wissen festigen.“ 

Fiona Schiek in der HochschuleFiona Schiek in der Hochschule

Freizeit zwischen Küche und Querflöte

Und wenn sie mal nicht im Braker Hafen oder in der Hochschule ist? „Die meiste Zeit geht tatsächlich für das Studium drauf. Auch wenn ich in der Praxisphase bin, muss ich beispielsweise Hausarbeiten schreiben. Das ist aber kein Problem. Zum Ausgleich koche ich sehr gerne und treffe mich mit Freunden. Außerdem liebe ich klettern und schwimmen, wenn es meine Zeit zulässt.“ Musikalisch ist sie auch. Sie spielt schon seit ein paar Jahren Querflöte in einer Big Band in Hamburg. Dafür probt sie unter der Woche und zwei Mal im Jahr treten sie dann gemeinsam auf.

Vielen Dank für das tolle Gespräch, liebe Fiona. Wir sind überzeugt, dass du deinen Weg im Studium und bei NPorts mit genauso viel Leidenschaft und Neugier gehst, wie du ihn uns hier beschrieben hast. Und wir freuen uns sehr, dich dabei zu begleiten.

Übrigens: Für 2026 suchen wir wieder eine/n Duale Student/in in Brake. Alle Infos gibt’s in unserem Karriereportal.
 

 2         von: Katja Mädler

Kommentare

Wie hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Seien Sie die erste Person, die kommentiert.