BIM

Hintergrund

Planen und Bauen gehört zu den Kernkompetenzen Deutschlands. Jedes Jahr werden tausende Projekte erfolgreich umgesetzt und unsere Bau- und Immobilienwirtschaft genießt dabei national sowie auch international ein hohes Ansehen. Trotzdem kommt es vor allem bei der Durchführung von komplexen Großprojekten zu Zeit- und Kostenüberschreitungen. Um dem entgegenzuwirken wird im Hochbau schon seit einigen Jahren zur Unterstützung von Planern und Bauausführenden die digitale Arbeitsmethode "Building Information Modeling" (BIM) eingesetzt. 

BIM ermöglicht die Digitalisierung aller planungs- und realisierungsrelevanten Bauwerksinformationen. Im Kern geht es um die Erstellung eines dreidimensionalen und objektorientierten Bauwerksmodells, das mit zusätzlichen semantischen Informationen angereichert werden kann. Dieses kann zu einem vier- oder sogar fünfdimensionalen Modell erweitert werden, wenn man die Faktoren Zeit und Kosten mit einbezieht. Planungsänderungen, deren Verursacher und die Auswirkungen auf das Gesamtmodell mit BIM können konsequent nachverfolgt und bewertet werden. Teil von BIM ist die Kollaborationsplattform "Common Data Environment" (CDE), welche die Projektdaten bündelt und transparent für alle Teams und Teammitglieder zur Verfügung stellt. Jede Änderung ist für alle gleichzeitig sichtbar und nachvollziehbar, was die Kommunikation und Interaktion zwischen den Projektbeteiligten und damit auch die Qualitätsanforderungen und Ziele des gesamten Projekts verbessert. Bei späteren Sanierungen oder Erweiterungen kann jederzeit auf die Daten der Bestandsmodelle zugegriffen werden. Grundsätzlich sorgt der hohe Detaillierungsgrad dafür, dass Fehler und Kollisionen im Voraus erkannt und abgewendet werden können.

Im Bereich der Errichtung von Infrastrukturanlagen (u. a. Straßen-, Eisenbahn- und Wasserbau) ist der Einsatz von BIM momentan eher nicht verbreitet. Der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) hat als erstes Unternehmen im deutschen Hafenbau BIM in einem Pilotprojekt angewandt.

BIM im Hafenbau zu etablieren bedeutet vor allem in den Anfängen viel (zusätzlichen) Aufwand. Alte konventionelle Gewohnheiten müssen nach und nach gegen digitale Lösungen ersetzt werden. Es müssen hohe Anfangsinvestitionen getätigt werden. Die Anstrengungen sind jedoch lohnend. Insgesamt kann das BIM-Pilotprojekt Helgolandkai als Erfolg betrachtet werden. Spezielle Problemstellungen, wie bauliche Kollisionen, konnten laut den Planern im 3D-Modell vorzeitig erkannt und dadurch vermieden werden und die Mengenberechnung verlief genauer und fehlerfreier. 

Um die BIM-Methodik bei NPorts zukünftig flächendeckend zu etablieren und einsetzen zu können, ist mittelfristig der Aufbau einer BIM-Abteilung unumgänglich, um so insbesondere auf der Auftraggeberseite notwendiges eigenes fachliches Knowhow sicherstellen zu können. Zukünftig sollen im Wesentlichen komplexe Großprojekte im Investitions- und Unterhaltungsbereich mit der kollaborativen Arbeitsmethode BIM geplant und durchgeführt werden.

Aktuell findet BIM auch bei der Sanierung des Wangeroogkais Anwendung.

Bitte fragen Sie für zusätzliches Bildmaterial zu diesem Projekt bei unserer Pressestelle an: presse(at)nports.de.

Ansprechpartner

Kerstin van Asseldonk

BIM-Agent
Hindenburgstraße 26-30
26122 Oldenburg

T:+49 441 350 20 450
kasseldonk(at)nports.de