Künstliche Beleuchtung bei Nacht hat weitreichende Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. Das internationale Forschungsprojekt Darker Sky hat sich daher zum Ziel gesetzt, innovative und nachhaltige Beleuchtungslösungen zu entwickeln, unter anderem auch für Hafenanlagen in sensiblen Küstenregionen. Bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung der niedersächsischen Projektpartnerinnen Niedersachsen Ports (NPorts), Universität Oldenburg und Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Norddeich konnten die Gäste am Dienstag, 25. November, einen Einblick in das Projekt gewinnen.
Welche Maßnahmen zur Reduzierung von Lichtverschmutzung gibt es im Hafen Norddeich? Wie sieht moderne, umweltfreundliche Beleuchtung in der Praxis aus? Das konnten die Gäste bei einem geführten Rundgang am Abend direkt selbst erleben.
Innovatives Beleuchtungskonzept im Osthafen
Der Hafen Norddeich ist einer von 15 NPorts-Standorten. Als Ausgangspunkt der Fährverbindungen nach Norderney und Juist verzeichnete er 2024 rund 6,95 Millionen Passagierbewegungen. Gleichzeitig hat sich Norddeich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Standort für die Offshore-Windenergie entwickelt. Das Beleuchtungskonzept ist daher eine Herausforderung: Das Licht trägt zur Sicherheit der Reisenden und Hafennutzer*innen bei, zugleich soll dabei aber die Umweltbelastung so gering wie möglich gehalten werden.
„Mit Darker Sky zeigen wir, dass Sicherheit, Funktionalität und Naturschutz Hand in Hand gehen können“, sagte Denise Schablitzki, Projektleiterin bei NPorts.
Im Rahmen des Projekts hat NPorts die bestehende Beleuchtungsplanung in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer weiterentwickelt und optimiert. Die neue Demonstrationsbeleuchtungsanlage im Osthafen erfüllt nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern reduziert Lichtemissionen so weit wie möglich.
Zu den Highlights des Konzepts gehören:
- die warme Lichtfarbe (2700 K), die die negativen Einflüsse auf Mensch, Tier und Umwelt reduziert,
- die intelligente Steuerungssoftware, mit der die Beleuchtung flexibel an Bedarf, Tageszeit oder neue Normen angepasst werden kann,
- Bewegungssensoren, die bei Bewegung für eine normgerechte Ausleuchtung sorgen und ansonsten die Beleuchtung auf ein Minimum herunterdimmen.
„Wir hoffen, wir konnten die lokalen Interessengruppen für das Thema Lichtverschmutzung sensibilisieren“, so Schablitzki. Die neue Beleuchtungsanlage wird nun während der dunklen Wintermonate getestet. „Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die langfristige Ausweitung des Konzeptes auf weitere NPorts-Standorte einfließen“, erläuterte die Projektleiterin.
Das Projekt Darker Sky wird durch die EU im Programm Interreg North Sea unterstützt. Mehr Infos unter: nports.de/nachhaltigkeit/projekte/darker-sky
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Denise Schablitzki und Dr. Andreas Hänel von der Fachgruppe Darker Sky im Hafen Norddeich (Foto: Burmann/NPorts)
Denise Schablitzki stellte den Gästen der Info-Veranstaltung bei einem Rundgang im Hafen Norddeich die neue Beleuchtungsanlage vor. Diese wird nun während der dunklen Wintermonate getestet, die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die langfristige Ausweitung des Konzeptes auf weitere NPorts-Standorte einfließen. (Foto: Burmann/NPorts)
Bei einem geführten Rundgang im Hafen Norddeich konnten die Gäste der Info-Veranstaltung die neue Beleuchtungsanlage selbst erleben. (Foto: Burmann/NPorts)