Mit einer komplexen Bergungsaktion ist am Freitagnachmittag der beschädigte Schiffsbelader im Braker Hafen gehoben worden. Zum Hochwasser um 17:15 Uhr konnte anschließend das havarierte Baggerschiff freigeschwommen und sicher an der Nordpier des Braker Hafens festgemacht werden.
Für die Arbeiten kamen zwei Schwimmkräne zum Einsatz: Der Schwimmkran „Athlet“ wurde dabei von dem am Freitag eingetroffenen Schwimmkran „Enak“ unterstützt. Gemeinsam hoben sie den beschädigten Kran an und entlasteten das Schiff, um das Freischwimmen zu ermöglichen.
Derzeit erfolgen an der Nordpier technische Prüfungen zur Fahrtüchtigkeit. Nach abschließender Freigabe durch die zuständige Behörde ist die Überführung des Schiffes in eine Reparaturwerft nach Bremerhaven vorgesehen.
Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Bauen:
„Diese Bergung war eine beeindruckende Leistung. Das Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzkräfte hat hervorragend funktioniert. Wir hoffen, dass sich die Schäden an Schiff und Kaianlage in Grenzen halten und sind erleichtert, dass alle Beteiligten unverletzt geblieben sind.“
Holger Banik, Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG:
„Unser Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere unserem Team vor Ort. Wir wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, dennoch freuen wir uns über diesen wichtigen Zwischenerfolg. Und wir sind dankbar, dass bei der Havarie und den Arbeiten niemand zu Schaden gekommen ist.“
Zum Einsatz kamen die Kräfte der Feuerwehr Brake, Wasserschutzpolizei, Lotsen, des Wasser- und Schifffahrtsamts, des NLWKN und der Bergungsfirmen. Koordiniert wird die Bergungsaktion von Experten der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports.
Hintergrund
Vor rund einer Woche war es im Braker Seehafen zu einer schweren Havarie gekommen. Ein niederländisches Baggerschiff kollidierte mit einer Kaianlage, durchbrach dabei einen Bockdalben, eine Steganlage und einen Kranbahnbalken aus Beton, bevor es gegen die Kaikante prallte. Infolge des Aufpralls stürzte ein landseitig stehender Verladekran auf das Schiff. Personen wurden nicht verletzt.
Die Ermittlungen zur Unfallursache führt die Wasserschutzpolizei Brake. Derzeit liegen keine abschließenden Erkenntnisse vor.
Die Schäden an der Hafeninfrastruktur sind erheblich: Die Stahl-Holzkonstruktion der Steganlage wurde stark beschädigt, der Kranbahnbalken größtenteils zerstört. Der betroffene Verladekran ist durch die Aufprallenergie vollständig auf das Schiff gestürzt. Auch ein angrenzendes Förderband mit Gehäuse wurde schwer beschädigt.
Auch das Schiff selbst weist Schäden auf. Im Bugbereich wurden mehrere Risse im Rumpf festgestellt.
Bildunterschriften:
Schwimmkräne heben den havarierten Schiffsbelader im Braker Hafen, 1. August 2025. (Foto: Burmann/NPorts)
Minister Grant Hendrik Tonne (Mitte) informiert sich gemeinsam mit Holger Banik und dem Niederlassungsleiter von NPorts in Brake, Christian Helten, über das Ausmaß der Schäden. (Foto: Burmann/NPorts).