Hafenpost

Geschäftsführer: Holger Banik
#Nachhaltigkeit hafen+|  4 Min.

Unser Weg zur Null

Klimaneutral bis 2040

 

 

Wir geben zu: Das klingt erst mal nach einem ziemlich großen Ziel: Bis 2040 wollen wir klimaneutral wirtschaften. Wir wollen weniger Energie verbrauchen, mehr Effizienz erreichen und einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien erzeugen. So weit, so klar.

Besonders bei unseren Gebäuden, technischen Anlagen und im Fuhrpark haben wir großes Potenzial zum nachhaltigen und umweltfreundlichen Handeln erkannt und dort gezielt Maßnahmen umgesetzt. Seit 2017 konnten wir so den Energieverbrauch bereits um 36 Prozent senken sowie unsere CO₂-Emissionen um beeindruckende 55 Prozent reduzieren.

Doch reicht das aus, um bis 2040 die sogenannte „Netto-Null“ zu erreichen? 

Im Interview mit Jantje Ziegeler und Dörte Schmitz spricht NPorts- Geschäftsführer Holger Banik über den Weg zur Klimaneutralität.

 

Klimaneutral bis 2040 – klingt ambitioniert! Ist das wirklich machbar oder nur ein schönes Ziel auf dem Papier?

Holger Banik: Das ist ambitioniert – und machbar. Wir lassen ein Klima-Transformationskonzept erarbeiten, das uns konkrete Schritte aufzeigt, um das Ziel zu erreichen. Bei konsequenter Umsetzung können wir über 80 % CO2 einsparen. So utopisch das Ziel der Klimaneutralität erst mal klingen mag: Wir werden uns dem Ziel Schritt für Schritt nähern.

Wie sehen diese Schritte aus?

Holger Banik: Wir haben schon Vieles auf den Weg gebracht und seit 2017 rund 55 % CO2 reduziert sowie den Energieverbrauch um 36 % gesenkt. 

Das größte Einsparpotenzial liegt in der energetischen Sanierung unserer Gebäude und der Umstellung der Heizsysteme auf Wärmepumpen, die mit regenerativem Strom betrieben werden. Auch bei unserer Fahrzeugflotte – zu Wasser und zu Land – können wir viel bewirken. Wir elektrifizieren derzeit unseren Fuhrpark, und unsere Pkw-Flotte soll perspektivisch vollständig auf E-Antrieb umgestellt werden.

In unseren Gebäuden und Hafenanlagen sind bereits 75 Prozent der Leuchten auf LED umgerüstet. Zur Erzeugung von grünem Strom installieren wir Photovoltaikanlagen. Darüber hinaus setzen wir auf innovative Projekte, um auch unkonventionelle Wege zu gehen.

(Nachhaltigkeitsprojekte Niedersachsen Ports)


Für eine bessere Energieeffizienz wird vieles im Hafen betrachtet, z.B. Beleuchtung, Schiffsantriebe und Gebäude; © Foto NPorts/Christian O. Bruch

 

Was ist mit der Schiffsflotte?

Holger Banik: Unsere Bestandsschiffe werden wir noch nicht umrüsten. Hier muss abgewartet werden, welche alternativen Antriebstechniken sich durchsetzen werden. In der Übergangszeit können wir unsere Flotte auf HVO umstellen. Das ist ein umweltfreundlicherer Dieseltreibstoff, der vornehmlich aus Industrie-Abfall hergestellt wird und damit nur einen geringen CO2-Ausstoß verursacht. Fahrzeuge für die Hafenunterhaltung können ebenfalls mit HVO betrieben werden. D. h. es entstehen zunächst keine Investitionskosten. Sobald sich alternative Antriebe auf dem Markt etabliert haben, werden wir auch den Einsatz umweltfreundlicher Antriebstechniken – gerade im Neubau – berücksichtigen.

Klimaneutralität kostet. Oder anders gesagt: Es gibt sie nicht umsonst. Welche wirtschaftliche Logik verfolgen Sie dabei für NPorts?

Holger Banik: Klimaneutralität zu erreichen, wird viele Millionen Euro kosten. Es handelt sich jedoch um Investitionen, die ökologisch notwendig und langfristig wirtschaftlich sinnvoll sind. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung durch Fördermittel und Zuschüsse begleitet wird. Nachhaltigkeit ist für uns kein Kostentreiber, sie ist ein Teil unserer unternehmerischen Zukunftsfähigkeit.

Sie sprechen von großen Maßnahmen. Was können wir tun, um die festgelegten Energieziele mitzutragen und zum Erreichen beizutragen?

Holger Banik: Jeder kann bereits mit kleinen Maßnahmen etwas beitragen, es kommt auf die Summe der Maßnahmen an. Das eigene Verhalten, was beispielsweise die Einstellung der Heizung betrifft, ist entscheidend. Wir haben die besten Fachleute im Haus. Wer sollte schließlich besser wissen, wie man Energie sparen kann, als die, die hier arbeiten. 
Durch Energieeinsparungen reduzieren wir langfristig Kosten und verbessern unsere Wettbewerbsfähigkeit.

Das Gespräch mit Holger Banik zeigt, dass der Weg zur Klimaneutralität zugleich herausfordernd und realistisch ist. Entscheidend wird sein, dranzubleiben und jeden Schritt als Teil der Lösung zu verstehen.

 

 

Kommentare

Wie hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Seien Sie die erste Person, die kommentiert.