Vom Auszubildenden zum Abteilungsleiter
Michael Künkenrenken berichtet von seiner Entwicklung
Wir treffen Michael an einem grauen, regnerischen Tag im Braker Hafen. Hier hat der nun 39-Jährige seinen beruflichen Weg vor mehr als 20 Jahren begonnen und ist im April 2025 zurückgekehrt.
Das Fundament
Michael stammt ursprünglich aus Elsfleth. Er hat seinen Realschulabschluss gemacht. Und danach? „Ich hatte keine Lust darauf, Abitur zu machen. Eine Ausbildung im Büro wäre zu dem Zeitpunkt auch nicht das Richtige gewesen, also entschied ich mich für eine handwerkliche Ausbildung“, berichtet er rückblickend. 2003 startete er seine Ausbildung zum Industriemechaniker beim Hafenamt in Brake (seit 2005 Niedersachsen Ports). „Damals machte mich ein entfernter Verwandter auf die Ausbildungsstelle in der Zeitung aufmerksam. Für das Hafenamt habe ich mich dann entschieden, weil der Bewerbungsprozess am schnellsten ging“, lacht er. „Ich habe meine Ausbildung hier als extrem gut in Erinnerung. Es wurde auf Qualität und Genauigkeit geachtet. Die Schnelligkeit hat sich dann ganz von alleine entwickelt“, sagt Michael dankbar. Zu einer langfristigen Übernahme nach der Ausbildung kam es damals nicht, sodass Michaels Weg in die freie Wirtschaft ging.
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Der Aufbau
„Während der Arbeit als Facharbeiter verspürte ich den Drang, mich weiterzuentwickeln. Daher machte ich meinen Meister in der Abendschule und begann erste Führungsverantwortung unter einem Technischen Leiter zu übernehmen. 2017 wurde ich dann erstmals Abteilungsleiter und bekam die volle Verantwortung und Führungsaufgabe meines Teams“, erzählt Michael. Doch das war noch nicht genug: „Da mich nicht nur die technische Seite, sondern vor allem auch die Unternehmensführung mit allen Aufgaben interessiert hat, habe ich dann auch noch den Technischen Betriebswirt per Abendschule in Bremen absolviert. Das ging über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren mit diversen Prüfungen sowie einer Projektarbeit und war eine sehr anstrengende Zeit. Aber es hat sich gelohnt“, erzählt Michael lächelnd.
Der Weg zurück in den Braker Hafen
„Ich habe in den letzten 20 Jahren immer mal wieder geschaut, ob NPorts eine passende Stelle für mich hat. Der Gedanke war, als Ausbilder für Industriemechanik zurückzukehren, was nicht geklappt hat. Es verging einige Zeit. Ich war auf der Suche nach Veränderungen und dann war eine passende Stelle ausgeschrieben“, freut sich Michael. „Die Kommunikation und das Vorstellungsgespräch waren super. Ich kenne auch noch einige Personen von früher und sie konnten sich auch an mich erinnern“, ergänzt er.
Und so ist er seit 01. April 2025 zurück im Braker Hafen – nicht mehr als Auszubildender, sondern als Führungskraft. Genauer gesagt als Abteilungsleiter des Technischen Services.
Zu Michaels Team gehören 34 Kolleg*innen, die auf dem Bauhof und in der Werkstatt arbeiten. „In meiner jetzigen Funktion bin ich selbst weniger mit Technik und noch mehr mit der Führung und Entwicklung meines Teams betraut. Ich lege viel Wert auf gute Kommunikation und klare Worte. Positives anzusprechen und zu loben ist mir ebenfalls wichtig. Ich wünsche mir, dass alle den Blick in die Zukunft richten und wir uns gemeinsam weiterentwickeln. Neben der gemeinsamen Arbeit, wird u.a. zu bestimmten Anlässen auch zusammen gegrillt “, sagt Michael über seinen Führungsstil und seine Ziele.
Was sind denn deine konkreten Aufgaben?
„Morgens geht’s erstmal zur Stehung, mein Team begrüßen und die Auftragseinteilung begleiten. Da Werkstatt und Bauhof nicht zusammenliegen, versuche ich abwechselnd dabei zu sein. Ansonsten habe ich viele organisatorische Themen und bin u.a. auch regelmäßig in Besprechungen: mit meinem Team, abteilungsübergreifend am Standort und auch standortübergreifend mit allen Abteilungsleitern des Technischen Services in den anderen NPorts-Häfen. Eine gute Vernetzung ist mir wichtig. Das erleichtert auch die gemeinsame Umsetzung von Projekten. Ich trage die Budgetverantwortung für meinen Bereich und kümmere mich darum mein Team weiterzuentwickeln. Dazu führe ich u.a. eine Qualifikationsmatrix, um den Überblick zu behalten und Bedarfe zu erkennen. Neben den alltäglichen Aufgaben, habe ich auch ein längerfristiges, größeres Projekt, was mir sehr am Herzen liegt: Wir planen den Bauhof und die Werkstatt an einem neuen Standort hier im Hafen zusammenzulegen, von wo aus wir als Technischer Service dann in Zukunft unsere Arbeit starten können“, so Michael voller Vorfreude.
Was macht dir am meisten Spaß an deinem Job?
„Mir gefällt das Arbeitsumfeld, das Betriebsklima ist gut, es gibt ein Kutterpullteam und eine ereignisbezogene Fußballmannschaft (Firmenfußball-Turnier „Olenex-Cup“), um außerhalb der Arbeit zusammenzukommen. Darüber hinaus, finde ich einfach den Arbeitsort Hafen spannend. Große und schwere Bauten fand ich schon immer beeindruckend – Schleusen, Pumpwerke, Krananlagen, Schiffe. Außerdem mag ich die Abwechslung zwischen dem Job im Büro und draußen im Hafen oder sogar standortübergreifend unterwegs zu sein“, sagt Michael zufrieden.
Die Work-Life-Balance
„Ich arbeite gerne, auch lange und stressige Tage sind kein Thema. Aber zugunsten meiner Familie habe ich meinen Fokus, mit dem Wechsel zu NPorts, auch auf mehr geregelte Zeit für mein Privatleben gelegt.“, sagt Michael ehrlich.
Er lebt mit seiner Partnerin und seiner einjährigen Tochter im Ammerland. In seiner Freizeit geht er gerne spazieren und „kaffeesieren“. Zurzeit sind auch Spielplätze ein häufiges Ausflugsziel der Familie. Er kocht gerne und geht ebenso gerne mit Freunden essen. In der Regel wird dabei alle ein bis zwei Monate ein neues Restaurant mit dem Freundeskreis ausprobiert. „Wir gehen tatsächlich nirgendwo zweimal hin, auch nicht, wenn es dort sehr gut war. Wir sind eine Art Restaurant-Test-Gruppe“, schmunzelt Michael. Auch Treffen mit seinen drei Geschwistern und deren Kindern finden regelmäßig statt. Michael ist ein geselliger Typ. Aber auch die sportliche Aktivität kommt bei ihm nicht zu kurz: Fahrradfahren und Inlineskaten machen ihm Freude.
Lieber Michael, vielen Dank für dieses tolle Interview. Dein Werdegang zeigt eindrucksvoll, was man mit einer Ausbildung als Grundlage und eigener Motivation erreichen kann. Wir nehmen dich als sehr sympathischen, zielstrebigen und gleichzeitig bodenständigen Menschen wahr. Schön, dass du zurück im NPorts-Team bist!



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